„Es ist fast wie damals.“, schmunzeln Diethild Fröschl und Rosemarie Zacherl. Zwischen 1983 und 1986 waren die beiden Mitglieder des Heimatvereins damit beschäftigt, das Heimatmuseum einzuräumen. Nun, über 30 Jahre später,  helfen sie beim Ausräumen mit.   

Zu Jahresbeginn 2016 wurde bekannt, dass das Heimatmuseum im „Hartmannhaus“ von Schädlingen befallen sei und zudem saniert werden müsse. Seitdem treffen sich in regelmäßigen Abständen zwischen 15 und 20 Mitglieder des Heimatvereins, um bei den anstehenden Arbeiten mitzuwirken. Unter Anleitung der Museumsleiterin Josephine Berger wird der Bestand gereinigt, verzeichnet, behandelt und schließlich zur Zwischenlagerung in isolierte Container sowie in ein städtisches Gebäude umgelagert.

Das vollständige Räumen des Hauses ist erforderlich, um weitere Untersuchungen im Bereich der Bausubstanz einzuleiten. Diese sind notwendig, um ein gesamtes Sanierungskonzept zu erstellen.

Zuerst beschränkten sich die Räumungen auf Bereiche des Museums, die für die Besucher nicht zugänglich waren. Anschließend wurden das 2. Obergeschoss und der Keller geräumt und für den Besucherverkehr gesperrt. Da die Räumarbeiten nun bereits sowohl auf das 1. Obergeschoss, als auch auf das Erdgeschoss vorgedrungen sind, hat die Stadtverwaltung beschlossen, die regulären Öffnungszeiten jeden 2. Sonntag im Monat ab März 2018 bis zur Neueröffnung nach den Sanierungsarbeiten auszusetzen. Um die stark nachgefragten Trauungen, Handarbeitstreffen, Hoigarte und kulinarischen Verführungen bis Ende September uneingeschränkt anbieten zu können, werden die Bauernstube und der Eingangsbereich als letztes geräumt.

Bis dahin werden sich die Ehrenamtlichen noch einige Male treffen. 2016 konnte sich wohl keiner der Museumsfreunde wirklich vorstellen, das Haus vollständig zu räumen. Nun wird dieses Ziel nach jedem Treffen greifbarer.

„Für heute ist das die letzte Kiste.“, tönt es durch den Flur des „Hartmannhauses“, wo Helene Osteried und Margarete Gregor damit beschäftigt sind, fein bestickte Textilien aus einem bunt bemalten Bauernschrank zu räumen.

Dann treffen sich alle Helfer in der Stube zum Museumskaffee, tauschen sich über die Exponate des Heimatmuseums aus und kommen auch auf die heimatkundlichen Schätze zu sprechen, welche weiterhin in den anderen Städtischen Museen im „Martinsheim“ ausgestellt sind. Und während des Kaffees wird deutlich, was die Ehrenamtlichen selbst bei schlechtem Wetter und Minustemperaturen dazu motiviert, im Heimatmuseum mitzuhelfen: die Gemeinschaft, das Arbeiten an den Zeugnissen der Geschichte und die Gespräche über die Oberdorfer Vergangenheit.

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