03. Dezember 2023 bis 07. Januar 2024: Spielzeugausstellung und Spöttlkrippe im Stadtmuseum

 

          Öffnungszeiten: Mittwoch 14.00 - 16.00 und Sonntag 10.00-12.00 und 14.00-16.00 Uhr

          Sonderöffnungszeiten von 08.12.  - 17.12.2023: täglich 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr

 

Ab 8. Dezember liegt wieder der Heimatbrief bei den örtlichen Stellen zum Verkauf aus

 

Samstag, 09.12.23 15.00 - 17.00 Uhr: Kreative Spielfigurenwerkstatt im Stadtmuseum für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren

 

Dienstag, 12.12.23 15.00 – 17.00 Uhr: Basteln von Christbaumschmuck im Hartmannhaus für Jung und Alt 

 

Donnerstag, 14.12.23 um 15.00 und 16.00 Uhr: Kasperltheater im Stadtmuseum für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren

 

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Die Trinkwasserversorgung von Marktoberdorf war Gegenstand eines Vortrags, den Dipl-Ing. (FH) Josef Waldmann für den Heimatverein hielt: Von den Anfängen im 19. Jahrhundert, als Oberdorf aus Quellen im Riedle versorgt wurde, bis zur heutigen Wasserversorgung mit Tiefbrunnen bei Bertoldshofen und Lengenwang und Hochbehältern auf der Buchel und beim Tempel spannte er einen weiten Bogen. Waldmann kennt sich mit dem Thema bestens aus, war er er doch 9 Jahre im Stadtbauamt beschäftigt und noch länger bei der Wasserversorgung Kaufbeuren. So erfuhren die Zuhörer viel über die Wasserqualität, die Desinfektion und über die notwendigen Schutzgebiete. Heute sei eine Leitstelle für die Wasserversorgung im Bauhof, wo der städtische Wasserwart Max Bronner beschäftigt ist. Letzterer führte die Teilnehmer anschließend durch den Hochbehälter auf der Buchel. Er erklärte die Wasserführung dort und erzählte vom Leitungsbau, von der Überwachung der Dichtigkeit der Leitungen und über anstehende Baumaßnahmen. Auch für einen Stromausfall sei die Wasserversorgung gut gerüstet, für jede Pumpe stehe ein Generator parat. Fazit dieses Vortrags: Die Qualität unseres Trinkwassers ist sehr gut, die Menge ausreichend und die Trinkwasserversorgung an sich eine anspruchsvolle und komplexe Aufgabe der Daseinsvorsoge für die Stadt.

Text und Photos: Kornelia Hieber

 

 

Ins Alpenstadtmuseum nach Sonthofen führte uns der diesjährige Jahresausflug. Der Altbestand, ein altes Bauernhaus bzw. Heimathaus wurde in den letzten Jahren renoviert, dazu mit viel Bezug zur Umgebung neue Gebäudeteile angefügt. Im Januar 2023 eröffnete die neu konzipierte Dauerausstellung. Schon rein äußerlich ist das neue Museum ein Schmuckstück geworden. In zwei Gruppen führten uns zwei Museumsmitarbeiterinnen durchs Haus: Das ehemalige Heimathaus ist wie ein Bauernhaus um 1900 eingerichtet. Soweit Möbelstücke fehlen, wurden diese Lücken durch moderne, hellgrau gestrichene Holzmöbel geschlossen. Gewöhnungsbedürftig fanden wir die spartanische Ausstattung der Räume, eine Vorgabe aus München: Keine Gardinen an den Fenstern, keine Details wie Bilder, Blumen, Deckchen, oder Spuren ehemaliger Bewohner, die die Räume wohnlich wirken lassen. Nur ganz wenige Ausstellungsstücke neben den Möbeln. Großen Anklang fand dagegen ein Raum mit einem „Hörspiel“, in dem die Mitglieder einer Bauernfamilie vom Großvater bis zu den Kindern über ihr Tagwerk erzählten, natürlich im heimischen Dialekt. Der Neubau punktete mit großzügigen, hellen Räumen und dem Grundthema, wie die Natur das Leben der Menschen beeinflusst. In sechs Themeninseln, wie „Alpensehnsucht“ oder „Lohn und Brot“ wiesen Museumsobjekte auf besonders bedeutende Aspekte der Sonthofer Geschichte hin. Zahlreiche Möglichkeiten aktiv zu werden gefielen uns da besonders: Es gibt Schubladen zum Öffnen, Bildschirme zum Anklicken, Filmeinspielungen – der Besucher wird animiert zum Sehen, Hören, Fühlen und Mitmachen, sogar zu einer virtuellen Rodelabfahrt. Auch einen Raum, in dem die Stadtgeschichte chronologisch dargestellt wird, gibt es. Schwerpunkte werden zudem auf die Geschichte der Sonthofer Ordensburg und auf eine Krippe gelegt. Im angegliederten Museumscafé klang der inspirierende Ausflug aus.

Text: Kornelia Hieber

Fotos: Franz Bockhart

 

 

 

 

Was macht ein Mediziner, dessen große Leidenschaft die Botanik ist, wenn er seine Doktorarbeit schreibt? Von dem Arzt und Chirurgen Alois Frölich, der 1766 und somit nach dem Stadtbrand von 1759 in der Steinwirtschaft zu Oberdorf geboren wurde, ist das bekannt: Er wählte sich ein botanisches Thema, das der Medizin einen Nutzen brachte. „De Gentiana“ – „vom Enzian“ - handelte seine Arbeit. Das gab ihm die Gelegenheit, die zahlreichen Heilwirkungen speziell des Gelben Enzians abzuhandeln. Vor allem ermöglichte es ihm, eine Systematik für die Gattung dieser Pflanzen zu entwickeln und ihre zahlreichen Variationen und Vorkommen zu erfassen und zu beschreiben. Frölich griff dabei nicht nur auf Bibliothekswissen zurück, sondern er hatte das Allgäu und viele angrenzende Landschaften bereist und sich ein umfangreiches Herbarium angelegt. Die Doktorarbeit widmete er seinem Gönner Clemens Wenzeslaus, der ihm in Wien zwei medizinische Studiensemester finanziert hatte. Johann Bauer gab in seinem Vortrag einen Einblick in die botanische Arbeit Frölichs und zeigte eine ganze Fülle verschiedener Enzianarten auf. Vorher hatte er die lange Studienzeit (1784-96) erläutert und auch über Frölichs Halbbruder gesprochen: Das war Johann Michael Feneberg, der als Pfarrer in Seeg wirkte und ihn auch getraut hatte. Sein Berufsweg führte Frölich nach Ellwangen, wo er eine große Aufgabenfülle wahrnahm: Er war Arzt für die Dienerschaft des Stiftes und für die Armen in Stadt und Land, er überwachte die Apotheken, Wundärzte und Hebammen, er führte ärztliche Untersuchungen in Kriminalfällen durch, behandelte die kaiserlichen Truppen im Militärspital. Er war als Mineraloge Berater des Bergamtes, königlicher Leibmedicus und bekämpfte als Oberamtsarzt erfolgreich einen Typhusausbruch in Heidenheim. Trotzdem fand er noch Zeit für seine botanischen Studien. Insbesondere die Gattung der Habichtskräuter war Gegenstand seiner Forschungen, wie Johann Bauer anhand zahlreicher Fotos nachzeichnete. Was bleibt von seiner außergewöhnlichen Karriere? Zahlreiche von ihm entdeckte Pflanzen tragen seinen Namen in ihrer Bezeichnung, wie zum Beispiel „Gentiana froelichii“, der Frölich-Enzian. Und natürlich die Froelichstraße in Marktoberdorf, die ihm gewidmet ist. Der Vortrag verband aufs Beste Heimatgeschichte mit Naturkunde und Botanik, von Johann Bauer mit großem Fachwissen und Detailliebe recherchiert. Dem Publikum gefiel das ausnehmend gut.

 

Text: Kornelia Hieber

Fotos: Johann Bauer

 

 

Gruppe des Heimatvereins am "Schindbichel" - dort stand das ehemalige Scharfrichterhaus

Die blutige Niederschlagung des Wildereraufstands, die Morde von Stephan Weihrauch und von Belmund an ihren Geliebten, die Hinrichtung des Bauernführers Paulin Probst aus Ettwiesen nach dem Bauernkrieg und zahlreiche Hexenverbrennungen: Mord und Totschlag sowie zahlreiche Todesurteile hat es in Oberdorf gegeben. Mit der Gästeführerin Andrea Guggenmos alias der blutroten Marie begab sich der Heimatverein auf die Spuren dieser Gewalttaten, die dank der Erzählkünste und der komödiantischen Fähigkeiten der Stadtführerin dennoch sehr unterhaltsam und spannend daher kamen. Gegruselt hat es niemanden nach dem Erklimmen des Oberdorfer Schindbichel, aber so mancher meinte, dass in der guten alten Zeit beileibe nicht alles gut gewesen ist. Alle Teilnehmer*innen der Stadtführung haben die Oberdorfer Mordsgeschichten ausgesprochen gut gefallen.