Auf Einladung des Heimatvereins berichtete die Fotografenmeisterin Kathrin Herbst, jüngster Spross der Fotografendynastie Hotter in Marktoberdorf, über ihre Meisterprüfung, die sie im Juli 2024 abgelegt hatte. Sie gab einen Einblick, welche Anforderungen sie dafür erfüllen musste und wie sie ihr Konzept umsetzte.

 

 

Meisterfotos und Originalkamera

Ist das denn die Möglichkeit! Da hat doch der Zauberer Sternguck kurz vor Weihnachten die liebliche Prinzessin Zuckersüß entführt. Ihr Vater, der König Schokolade, sollte drei äußerst schwierige Aufgaben lösen, um sie wieder auszulösen. Gut, dass sich der schlaue Kasperl einmischte und seine Ohren aufsperrte. Er fand nämlich heraus, dass das “Entführertrio“ Zauberer, Hexe und Räuber eigentlich nur einmal mit König und Prinzessin zusammen Weihnachten feiern wollte. So kam die Geschichte – auch dank der Mithilfe der zahlreichen Kinder im Publikum, doch noch zu einem guten Ende. Das weihnachtliche Kasperltheaterstück stammt aus der Feder unserer Hanne Leonhart, aufgeführt wurde es im Stadtmuseum mit tatkräftiger Unterstützung durch Andreas Berg. Zweimal hintereinander ließen sich zahlreiche Kinder und Erwachsene von der Magie des Spiels verzaubern und in Weihnachtsstimmung versetzen.

Ratsch am Kachelofen im Hartmannhaus am 26.11.24 mit Hans Schweiger (Jahrgang 1938) über sein Elternhaus und über seine Kindheit im Riedle 

Die Stube des Hartmannhauses bot einen perfekten Rahmen für einen Ratsch am Kachelofen, den unser Hans Schweiger vom Heimatverein gestaltete. Zahlreiche Zuhörer, von denen mehrere aus der alten „Nachbarschaft“ in der Hohenwartstraße stammten, ließen sich von Hans in die Vergangenheit und zurück in die Kindheit und Jugend in der Kriegs- und Nachkriegszeit versetzen. Dank seiner Erzählkunst, seiner mitgebrachten Fotos und Erinnerungsstücke sowie dank der Erzählbeiträge aus dem Kreis der Zuhörer wurden viele Erinnerungen wach und Erfahrungen ausgetauscht. Für alle die nicht dabei sein konnten, hier seine Riedlegeschichten zum Nachlesen:

Eine interessierte Gruppe hatte sich zum Sternebeobachten mit Johann Bauer in der Hochwiesstraße an der Allee eingefunden. Mit bloßem Auge konnte sie den Mond, die Sterne, Planeten und Sternbilder erkennen, die Johann Bauer anzeigte: Venus und Saturn waren das, der Polarstern sowie Fixsterne wie Wega, Altair und Denep, Sternbilder wie der Große Wagen, das Himmels-W der Kassiopeia, die Sternenkette der Andromeda. Auf interessierte Fragen seiner Zuhörer erklärte er die Bewegungen des Sternenhimmels, sowie die Helligkeits- und Farbunterschiede der Sterne und Phänomene wie den am Himmel manchmal übergroß erscheinenden Mond. Erstaunt erkannten die Teilnehmer, wie viele vom Menschen ins All beförderte „Himmelskörper“ unterwegs sind, und auch eine Sternschnuppe bekamen sie zu Gesicht. Spannend wurde es, als Johann Bauer sein großes Fernrohr scharf stellte. Das ermöglichte einen genauen Blick auf Mond und Venus, kurz bevor beide unter den Horizont sanken. Unverkennbar war der Saturn mit

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Der diesjährige Jahresausflug führte uns in den archäologischen Park Cambodunum in Kempten und war rundherum gelungen: Wir hatten Kostümführungen gebucht und begaben uns in zwei Gruppen auf die Spuren der alten Römer. Im Tempelbezirk erhielten wir einen Überblick, wie die Stadt Cambodunum wohl einmal ausgesehen hat, wann sie errichtet und besiedelt wurde, sowie über die Ausgrabungen und die Rekonstruktionen. Spaß machte uns unsere Führung auch deshalb, weil wir ganz viel mitmachen durften: Im Herkulestempel wandelten wir singend um den Altarraum der Götterstatue. – „Aber Vorsicht, den Tempel immer mit dem rechten Fuß zuerst betreten, sonst passiert ein Unglück!“ warnte unsere Führerin. Sie veranschaulichte auch, wie die Priester aus den Eingeweiden von Opfertieren ablasen, ob die Götter der Stadt wohlgesonnen waren.

Nachfolgend einige Eindrücke vom diesjährigen Kräuterboschenbinden. Trotz Hitze und drückender Schwüle haben Vereinsmitglieder und Gäste über 200 Boschen gebunden und dazu eine prächtige Kräuterzange für die Frauenkapelle. Gegen eine Spende wurden sie an die Gottesdienstbesucher an Mariä Himmelfahrt abgegeben. Der Erlös, immerhin 1.100,- Euro, soll heuer den Kindern der Adalbert-Stifter-Grundschule zugutekommen.

Der Heimatverein trauert um sein hochgeschätztes Ehrenmitglied Emilie Eigler:

 

Sie war auf Du und Du mit den alten Oberdorfern, sie hat viele Jahre lang mit großem Engagement das Stadtmuseum Marktoberdorfs ehrenamtlich geleitet und danach mit ihren Hoigärte für den Heimatverein ein großes Publikum begeistert. Nun ist Emilie Eigler am 20. Juli im Alter von 93 Jahren gestorben.

Ehemaliger Bahnhof von Mauerstetten 1939 (Foto: Hartmut Klust)

Zusammen mit dem Eisenbahn-Experten Hartmut Klust machte sich eine Radlergruppe aus dem Heimatverein auf zu einer Tour auf der ehemaligen Eisenbahn-Strecke Kaufbeuren-Schongau.

Eine botanisch-geologische Exkursion zum Eisweiher hatte Johann Bauer für den Heimatverein angeboten und fast 40 interessierte Teilnehmer hatten sich dazu eingefunden.

Groß war das Interesse an der von Johann Bauer und Bruno Elischer angebotenen Vogelstimmenwanderung an der Wertach in Thalhofen.

Monatelang haben die Teilnehmerinnen unseres Trachtennähkurses gearbeitet, nun stellten
sie ihre fertigen „Oberdorfer Gwänder“ vor.

Nachbericht zum Vortrag von Johann Bauer am 16.4.24

Ludwig Hofer aus Weißen präsentierte seine Chronik von Rieder und seinen Weilern im Hartmannhaus

Gut besetzt war die Stube des Hartmannhauses beim ersten Ratsch am Kachelofen, den der Heimatverein organisiert hatte.

 

Nähmaschinen surren, Bügeleisen dampfen, es wird gesteckt, geheftet, genäht und heftig gefachsimpelt: Im Stadel des Trachtenvereins findet auf Initiative des Heimatvereins ein Trachtennähkurs statt.

Ein Hoigarte mit Emilie Eigler, das ist für Geschichtsfreunde aus Marktoberdorf nahezu ein Pflichttermin. Denn sie kann nicht nur wunderbar erzählen, sondern hat ihr ganzes Leben Ereignisse gesammelt und Gespräche mit Zeitzeugen geführt und aufgeschrieben. Dieses Mal lag ihr Schwerpunkt auf der Kriegs- und Nachkriegszeit. Nachfolgend einige Episoden daraus:

 

Die Trinkwasserversorgung von Marktoberdorf war Gegenstand eines Vortrags, den Dipl-Ing. (FH) Josef Waldmann für den Heimatverein hielt: Von den Anfängen im 19. Jahrhundert, als Oberdorf aus Quellen im Riedle versorgt wurde, bis zur heutigen Wasserversorgung mit Tiefbrunnen bei Bertoldshofen und Lengenwang und Hochbehältern auf der Buchel und beim Tempel spannte er einen weiten Bogen.

Ins Alpenstadtmuseum nach Sonthofen führte uns der diesjährige Jahresausflug. Der Altbestand, ein altes Bauernhaus bzw. Heimathaus wurde in den letzten Jahren renoviert, dazu mit viel Bezug zur Umgebung neue Gebäudeteile angefügt.

 

 

 

Was macht ein Mediziner, dessen große Leidenschaft die Botanik ist, wenn er seine Doktorarbeit schreibt? Von dem Arzt und Chirurgen Alois Frölich, der 1766 und somit nach dem Stadtbrand von 1759 in der Steinwirtschaft zu Oberdorf geboren wurde, ist das bekannt: Er wählte sich ein botanisches Thema, das der Medizin einen Nutzen brachte.

Gruppe des Heimatvereins am "Schindbichel" - dort stand das ehemalige Scharfrichterhaus

Die blutige Niederschlagung des Wildereraufstands, die Morde von Stephan Weihrauch und von Belmund an ihren Geliebten, die Hinrichtung des Bauernführers Paulin Probst aus Ettwiesen nach dem Bauernkrieg und zahlreiche Hexenverbrennungen: Mord und Totschlag sowie zahlreiche Todesurteile hat es in Oberdorf gegeben.

Das Kräuterboschenbinden heuer war einfach traumhaft: Kräuterduft, Blumenpracht und Sommerwetter, dazu mehr als 20 fleißige Boschenbinderinnen.

Hoigarte des Heimatvereins mit Emilie und Herbert Eigler

1905 begann der damals 21-jährige Georg Lederle seine Tätigkeit am Bezirksamt Oberdorf als letzter königlich-bayerischer Sekretär und blieb dort als Regierungsinspektor bis 1946.

Eine interessierte Gruppe des Heimatvereins durfte die Schmiede von Erwin Hardwig in Kaufbeuren besuchen. Der Meister zeigte seine Werkstatt, seine Werkzeuge und seine laufenden Projekte.

Im Hardt, ein alter Oberdorfer Flurname nördlich der Kurfürstenallee, steht bereits seit ca. vier Jahrzehnten ein Feldkreuz. 1983 schnitzte Edi Baumgartner einen Christuskörper nach einem Vorbild der Schnitzschule Elbigenalp im Lechtal .Er erstellte ein großes Feldkreuz und nannte den Platz eine Oase der Stille und Einkehr. Der freie Blick über die Lindenallee in die Allgäuer Berge oder nach Westen, ein Sonnenaufgang mit wechselnden Wolkenfarben verschaffen zu allen Jahreszeiten Entspannung und Beruhigung.

In den Genuss einer ganz besonderen Führung kam eine Gruppe des Heimatvereins am 31. Januar 2018: Ein P-Seminar des Gymnasiums ist dabei, eine Ausstellung über den ehemaligen Atombunker in der Rathaustiefgarage zu konzipieren. Ihr Lehrer Thorsten Krebs informierte die Gruppe vorab darüber, was da alles geplant ist.

Der Tagesausflug für die ehrenamtlichen Helfer des Heimatvereins Marktoberdorf führte 2017 ins Bauernhofmuseum Illerbeuren. Von einer recht kompetenten Führerin wurden wir durch die einzelnen Bauernhäuser geführt. Dabei erfuhren wir viel über die seinerzeitigen Lebensumstände von Mensch und Tier. Interessant waren auch die Erläuterungen zu einzelnen Redensarten, die auch heute noch gebraucht werden, deren Entstehen aber kaum noch jemandem bewusst ist. Dabei sind sie auf einzelne Sitten und Gewohnheiten unserer Vorfahren zurückzuführen. Anschließend war noch genügend Zeit, das große Außengelände auf eigene Faust zu erkunden, nochmals in der Töpferei vorbeizuschauen oder in Ruhe im angrenzenden Gasthof gemütlich Kaffee zu trinken.

Die Episoden, welche Xaver Huttner im Hoigarte des Heimatvereins aus seiner Kinderzeit berichtete, waren sehr eindrücklich. Sein Vater Georg Huttner, Gendarm in Stötten, stand den Nationalsozialisten kritisch gegenüber und war daher unerwünscht. Eines Nachts wurde er zu einem Brand am Auerberg gerufen. Als er am Brandort ankam, war dort alles ruhig. Dafür wurde vor der Wohnung der Huttners geschossen und die verängstigte Familie fürchtete voll Entsetzen, dass der Vater umgebracht wurde. Oder: Eine Handgranate wurde auf der Türschwelle eines Nazis abgelegt – eingefädelt von Nazis.

Bei Bilderbuchwetter veranstaltete der Heimatverein am dritten Adventssonntag seinen „Advent im Hartmannhaus“. Garten und Haus waren tief verschneit, zahlreiche Kerzen und Feuerschalen beleuchteten das Heimatmuseum stimmungsvoll. In der weihnachtlich geschmückten Stube wurde Weihnachtsschmuck gebastelt, den die Besucher gleich mitnehmen konnten. Museumsleiterin Josephine Berger las aus der Fischeriana über adventliches und weihnachtliches Brauchtum im alten Oberdorf vor.

Bei der Frühsommerexkursion des Heimatverein Marktoberdorf e.V. nach Füssen führte Herbert Wittmann 20 Vereinsmitglieder in die Arbeiten des in Sameister geborenen Füssener Baumeisters Johann Jakob Herkomer ein.

Im September 2016 veranstaltete der Heimatverein erstmals eine kleine Feier zum Weltkindertag, zu dem Kinder und ihre Eltern herzlich eingeladen waren. Es wurde gemeinsam gesungen und gebetet und an die Kinderrechte erinnert. Hannelore und Herbert Leonhart vom Heimatverein und Diakon Elmar Schmid gingen mit den etwa 25 Teilnehmern vom Parkplatz des Waldkindergartens beim Ettwieser Weiher hinauf zur Kindle-Kapelle.

Jahrhundertelang wurde vergeblich versucht, in Bayern Maulbeerbäume heimisch zu machen. Nicht zuletzt um Seidenraupen, die Raupen des Seidenspinner-Schmetterlings, zu züchten. Auch im damaligen Markt Oberdorf wurden Anfang des 19. Jahrhunderts auf Anordnung der Regierung am Schlossberg, entlang des Weges vom Mesnerhaus bis zur Villa Seelos, Maulbeerbäume gepflanzt. Von den sechs Arten die es gibt, wurden hier jedoch der rote und der Moretti-Maulbeerbaum mit süßen Früchten bevorzugt, während sich nur der weiße Maulbeerbaum zur Zucht von Seidenraupen eignet. 

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